Autorencouch im Mai
Diesen Monat zu Gast auf meiner Autorencouch: C.M. Spoerri!
Herzlich Willkommen liebe C.M. Spoerri!
Auch du darfst dich einmal kurz vorstellen
damit die Leser/Leserinnen wissen wen sie kennenlernen.
Herzlichen Dank, dass ich hier sein darf. Mein Name ist Corinne, ich bin 32 Jahre alt und schreibe unter “C.M. Spoerri” in erster Linie Fantasy Jugendromane und seit Kurzem auch Liebesromane. Ich lebe in der Schweiz und bin ursprünglich ausgebildete Psychotherapeutin. Jedoch arbeite ich seit Ende 2014 100% als Autorin und seit Herbst 2015 zusätzlich als Verlegerin.
Danke für die Vorstellung, dann hoffe ich das du bereit
auf die Fragen bist, denn damit fangen wir jetzt an.
1.) Wie bist du zum schreiben gekommen und vor allem, was war deine Motivation?
Wie bei den meisten Autoren, habe ich als Kind schon sehr gerne geschrieben. Als Jugendliche habe ich dann begonnen, Kurzgeschichten zu verfassen, aber nie ernsthaft daran gedacht, ein Buch zu schreiben. Erst nach Abschluss meiner Dissertation im Frühling 2013 hat mich das Romanschreiben gepackt. Damals war es einfach eine willkommene Abwechslung vom Forschungsalltag. Bald merkte ich aber, dass ich mit meiner Leidenschaft andere Menschen erreichen kann und so beschloss ich, dies zu meinem Hauptberuf zu machen. Bisher habe ich es nicht bereut, im Gegenteil. Es ist der schönste Beruf, den ich mir wünschen kann und ich hoffe, dass ich noch lange schreiben darf.
2.) Der Sternensand Verlag gehört dir und deinem Mann.
Wie bist du auf die Idee gekommen diesen zu gründen?
Meine erste Fantasy-Reihe “Alia” habe ich in einem Berliner Kleinverlag veröffentlichen können. Leider stellte ich fest, dass man von einem normalen Autorenhonorar nicht leben kann, wenn man nicht DEN Bestseller geschrieben hat. Also war für mich der Schritt ins Selfpublishing die logische Konsequenz. Daraus wurde dann im Sommer 2015 die Idee, einen eigenen Verlag zu gründen, damit meine Bücher auch im Handel erhältlich sind und meine bisherigen Leser sie weiterhin überall bestellen können.
Ich finde es auch schön, anderen Autoren zu helfen, mehr Sichtbarkeit zu erlangen. Wir möchten aber ein kleiner, exklusiver Verlag bleiben, der Wert auf persönliche Zusammenarbeit und Qualität legt. Daher werden wir vorerst nur wenige weitere Autoren aufnehmen.
Was die Zukunft für unseren Verlag bringt, steht im wahrsten Sinn des Wortes noch in den Sternen – wir haben gerade erst begonnen und es kann sehr gut sein, dass wir in 10 Jahren ein weitgefächertes Sortiment haben. ;-) Mal schauen.
3.) Wie bist du auf den Namen “Sternensand” gekommen?
Den Namen hatte ich einmal in einem Forum als Nicknamen verwendet und er hat mir sehr gut gefallen. Irgendwie führte dann eins zum anderen und wir haben schließlich unseren Verlag so getauft. ;-)
4.) Nun kommen wir zu deinem ersten Buch im Genre Romance,
Emilia – Dein Weg zu mir.
Wie kamst du auf die Idee eine Romance zu schreiben?
Ich liebe es, Liebesromane zu lesen. Grundsätzlich schreibe ich nur in den Genres, die ich auch selbst gerne lese – und Liebesgeschichten gehören für mich einfach in jede Story. Während ich “High Fantasy”-Romane gerne als tiefen See bezeichne, in den man eintauchen und versinken kann, sind für mich Liebesromane eher ein fröhliches Plätschern an der Oberfläche. Ich mag sowohl als Autorin als auch als Leserin beides, denn nicht immer hat man Lust auf “harte Kost”, sondern auch mal auf einen Roman, wo man nicht viel denken muss und sich einfach fallen und verwöhnen lassen kann. Daher schreibe ich beides.
5.) Wie war es für dich, in diesem Genre zu schreiben?
Du warst ja bisher immer im Fantasy Bereich unterwegs.
Das Schreiben hat mir riesengroßen Spaß bereitet und ging unglaublich schnell, da man nicht ein ganzes Fantasy-Konstrukt im Hinterkopf behalten muss und einfach frisch von der Seele weg schreiben kann.
Dennoch hatte und habe ich die Befürchtung, dass es die “falschen” Leser lesen könnten. Nämlich die, die einen tiefgründigen, epischen Roman erwarten – wie sie es von meinen High-Fantasy Romanen gewohnt sind. “Emilia – Dein Weg zu mir” ist ein typischer Liebesroman. Er ist kitschig, schnulzig und witzig mit einer modernen, leichten Sprache und zwei-drei erotischen Szenen.
Mir ist klar, dass Fantasy-Leser andere Ansprüche an ihre Bücher haben als Liebesroman-Leser. Das hat sich bereits in einigen Rezensionen gezeigt, die eher negativ über den Roman sprechen.
Dennoch habe ich auch schon sehr viel positives Feedback erhalten, was mich natürlich unglaublich freut. Denn genau diese Menschen wollte ich mit dem Roman erreichen. Ich weiß, man kann sich seine Leser nicht aussuchen und viele werden den Roman nur schon deswegen lesen, weil sie neugierig sind, wie ich dieses Genre umgesetzt habe. Deswegen habe ich von Anfang an damit gerechnet, dass “Emilia” die volle Ladung Kritik abbekommt. ;-)
Aber da ich vorhabe, noch weitere Liebesromane zu schreiben, denke ich, dass die Leserschaft sich mit der Zeit auch darauf einstellen kann und weiß, was sie von meinen Fantasy- und was von meinen Liebesromanen zu erwarten hat.
Ein Pseudonym hätte vielleicht geholfen, diese “Kennenlern-Phase” etwas leichter zu gestalten. Aber nach einigem Hin- und Her habe ich mich dagegen entschieden. Es hätte sich einfach “falsch” angefühlt. Denn ich mag beides sehr gern und stehe hinter beiden Genres. Egal ob Liebes- oder Fantasyroman – es stecken immer eine große Menge von mir als Person und viel Herzblut mit drin.
6.) Was erwartet uns dieses Jahr noch von dir?
Ich werde dieses Jahr – wenn alles gut geht – noch 3 Romane veröffentlichen.
Zunächst im Sommer “Conversion – Zwischen Tag und Nacht”. Das ist ein Jugendroman im Dystopie-Genre, den ich mit der österreichischen Autorin Jasmin Romana Welsch zusammen schreibe. Wir verstehen uns inzwischen ohne Worte – was für Autoren fast schon eine Meisterleistung ist und es macht einfach nur Spaß, mit einer Freundin zusammen zu schreiben.
Im Herbst folgt dann hoffentlich “Die Legenden von Karinth – Band 1”. Das ist wieder ein High-Fantasy Roman, der im selben Fantasy-Land wie die “Alia-Reihe” und “Greifen-Saga” spielt.
Und dann plane ich auf die Weihnachtszeit einen weiteren Liebesroman, der mir schon länger im Kopf herumgeistert. :-)
7.) Was macht für dich das schreiben aus?
Schreiben ist für mich kein Müssen, kein Sollen und kein Erzwingen. Es ist ein Dürfen. Ich empfinde es als Privileg, dass ich mit meiner Leidenschaft andere beschenken, sie in meine Fantasie entführen und verzaubern darf. Solange es Leser gibt, die meinen Büchern Leben einhauchen, sie mit ihrer eigenen Fantasie nähren und von ihren erlebten Abenteuern berichten, ist es der schönste Beruf auf Erden.
8.) Wann schreibst du am liebsten? Morgens, Mittags oder Nachts?
Eigentlich immer nachts, da ich da am meisten Ruhe habe und Facebook ebenfalls schläft. ;-) Am Nachmittag überarbeite ich dann das Geschriebene, sodass ich es am Abend meinem Mann – Testleser Nr. 1 – zeigen und mit ihm darüber diskutieren kann. Er liest alle meine Geschichten (ja, auch den Liebesroman ;-) ) und hat mir schon sehr oft geholfen, wenn ich im Plot steckengeblieben bin.
9.) Wenn du zu einem Buch eine schlechte Bewertung bekommst,
wie gehst du damit um?
Meist versuche ich, konstruktive Kritik herauszulesen und anzunehmen. Aber oft steckt eben einfach der persönliche Geschmack des Lesers dahinter und da kann und möchte ich mich nicht verbiegen. Ich schreibe meine Geschichten so, dass sie mir persönlich Spaß machen und gefallen. Alles andere würde mich glaub ich zu sehr von den Charakteren ablenken. Wenn ich z.B. denken würde “oh, letztes Mal wollte jemand unbedingt einen Bad Boy – den muss ich jetzt schreiben”, dann kommt die Geschichte nicht mehr authentisch rüber. Dennoch versuche ich natürlich, während dem Schreiben darauf zu achten, dass ich meine Zielgruppe nicht aus dem Auge verliere und im Vorherein schon Schwachstellen des Plots erkenne. Zudem lege ich viel Wert auf die Meinung meiner Testleser.
Was ich jedoch versuche, ist, mich etwas an den positiven Rückmeldungen zu orientieren, indem ich zum Beispiel Dinge beibehalte, die den Lesern in früheren Büchern gefallen haben – und die auch mir gefallen.
10.) Zu guter Letzt: Du hast nun in zwei Genres geschrieben,
welches war dein Highlight und warum?
Das ist schwierig zu sagen, da ich in einem Genre bereits 8 Bücher veröffentlicht habe und im anderen erst eines. Jedes Buch, jeder Charakter ist ein Highlight für mich, da ich mit jedem mitfiebere und mich auf jedes wahnsinnig gefreut habe. Es sind meine Buch-Babys, in denen mein Herzblut steckt. Grundsätzlich kann ich aber sagen, dass romantische und erotische Szenen mir sehr gefallen – ich mag es, sie zu schreiben und könnte mir daher keine Geschichte ohne Liebesszene vorstellen. ;-) Das gehört für mich einfach zu einem guten Buch dazu – aber auch das ist natürlich der persönliche Geschmack und über den lässt sich bekanntlich nicht streiten.
Danke liebe C.M. Spoerri für dieses Interview. Es hat mich gefreut das du dir die Zeit genommen hast und dich diesen Fragen gestellt hast.
Durchaus interessante Links für euch:
Sternensand Verlag
Homepage der Autorin
Facebookseite der Autorin
Category: Allgemein
Guten Morgen!
Ein tolles Interview, es hat Spaß gemacht das zu lesen! :)
Ich kam zu meinem Blognamen lustiger Weise ebenso wie Corinne zum Verlagsnamen. Ich heiße im Netz immer Gwynny… so kam es dann zu Gwynny's Lesezauber :) Schön, dass ich nicht die Einzige bin ;)
Danke für den tollen Beitrag! ;)
LG Teja